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 HAPAG Reederei - HamburgHAPAG Reederei - Hamburg

 

Schnellfrachter Hammonia - Zeichnung K.K. Krüger-KopiskeSchnellfrachter Hammonia - Zeichnung K.K. Krüger-Kopiske

  Schnell-/Mehrzweck Fracht-Motorschiff  "Hammonia"

 

Die "MS Hammonia" wurde 1965 bei der Werft Blohm & Voss in Hamburg als Baunummer 833 auf Kiel gelegt. Sie war Teil einer Sammelbestellung der HAPAG, die insgesamt 7 Schnellfrachter (21 Knoten Geschwindigkeit) für den Ostasien-Liniendienst (hauptsächlich Hong Kong und Tokio) der HAPAG. Als erster Neubau wurde die "M.S. Westfalia" am 17.12.1964 abgeliefert. Sie gab der Bauserie den Namen "Westfalia-Klasse".

 

Der zweite Neubau war die "M.S. Hammonia", deren Stapellauf  am 12.02.1965 erfolgte. Ablieferung an die Reederei dann folgend am 15.05.1965. Kurz darauf verholte das Schiff an der Überseebrücke im Hamburger Hafen, die sonst nur Passagierschiffen vorbehalten war. Dort konnten die Bürger der Hansestadt Hamburg den Neubau in Augenschein nehmen.

 

Die Baukosten der kompletten Neubauserie betrugen damals rund 150.000.000,-- DM.

 

Herausstechendstes Merkmal, neben der außergewöhnlich platzsparend angeordneten und sehr leistungsfähigen Antriebsanlage, waren die vielseitigen Ladungseinrichtungen. So waren die Schiffe mit 22 herkömmlichen Ladebäumen (16 × 5/10 Tonnen und 6 × 3/5 Tonnen) ausgestattet.

Zur Erhöhung der Umschlaggeschwindigkeit wurden deren Hanger- und Ladeläufer, sowie darüber hinaus auch Preventer- und Zwischengeien über Winden bedient. Außerdem waren alle Schiffe mit einem 80-Tonnen Stülcken Ladegeschirr zur Übernahme von Schwergut ausgerüstet.

Vor den weit nach achtern gerückten Aufbauten befanden sich fünf Trockenladeräume deren zwei Zwischendecks, jeweils mit hydraulischen Glattdecklukendeckeln verschlossen wurden. Die Hauptlukendeckel waren nach dem McGregor-Patent gebaut. Hinter den Aufbauten schloss sich ein isolierter Zweideck-Kühlladeraum für 750 m³ Kühlladung an. Weitere Ladungseinrichtungen waren die insgesamt elf, im Vorschiffsbereich unter den Trockenladeräumen und im Achterschiffsbereich unter und hinter den Kühlladeräumen angeordneten Ladetanks für 1450 m³ Ölladung.

 

 

 

Ausschnitt aus Generalplan M.S. Westfalia, Werft Blohm & Voss, Hamburg 1964Ausschnitt aus Generalplan M.S. Westfalia, Werft Blohm & Voss, Hamburg 1964

 

 

 

Es folgten als weitere Neubauten:

"M.S. Alemannia" am 25.05.1965 / "M.S. Borussia" am 04.12.1965 / "M.S. Bavaria" am 14.05.1966 / "M.S. Holsatia" am 15.10.1966 / "M.S. Thuringia" am 13.03.1967. Die "M.S. Thuringia" war das einzige Schiff der Bauserie, das mit einem Wulstbug ausgestattet wurde im Rahmen der technischen Entwicklungen der Zeit.

 

Die Schiffe transportierten vor allem hochwertige Gebrauchs- und Verbrauchsgüter. Der Warenwert der transportierten Güter einer jeden Rundreise  ab/bis Hamburg lag bei durchschnittlich 80.000.000,-- DM.

 

Am 01.09.1970 wurden alle 7 Schiffe in die fusionierte HAPAG - LLOYD AG eingebracht. Die stark voranschreitende Umstellung von Stückgut- auf Containerumschlag machte es bereits vor 1970 für die Reedereien erforderlich, eine erste Container-Schiffsklasse zu planen und in Auftrag zu geben. 1972/1973 kamen dann die ersten vier Containerschiffe der fusionierten HAPAG-LLOYD AG in Fahrt und ersetzten die Stückgutfrachter der "Westfalia-Klasse" auf den Hauptrouten. Die Vorgängerschiffe bekamen dann als sog. Semi-Containerschiffe Nebenrouten zugewiesen, bei denen der Containerumschlag noch nicht die Oberhand gewonnen hatte. Bis Mitte der 1980er Jahre konnten die Schiffe von der Reederei noch wirtschaftlich in Fahrt gehalten werden.

 

Von 1977 bis 1980 wurden die Schiffe sukzessive an die HAPAG-LLOYD International S.A., Panama übertragen - behielten aber deutsche Flagge und Heimathafen Hamburg. In den Jahren 1986 ("M.S. Westfalia" / "M.S. Alemannia" / "M.S. Bavaria") und 1987 ("M.S. Hammonia" /"M.S. Borussia" / "M.S. Holsatia" /  "M.S. Thuringia") wurden alle Schiffe der Serie dann zum Abwracken verkauft. Die Containerschiffahrt hatte sie gänzlich unrentabel und damit überflüssig gemacht.

 

 

Technische Daten:

IMO Nr.: 6510605 / BRT: 10917 / Länge: 164,40 Meter / Breite: 22,00 Meter / Tiefgang: 9,76 Meter / Antrieb über 1MAN Dieselmotor 9 Zyl. - 18900 PS Leistung / Geschwindigkeit: 21 Knoten / Besatzung: 49 + 12 Passagiere 1. Klasse

 

Das Modell: gebaut 1964/1965 bei "RIWAG" - Richard Wagner Modellbau, Flensburg im Maßstab 1:100

 

 

Link Broschüre HAPAG

(anlässlich Indienststellung 1965)

 

 

 Zeitgenössische Grafik des Schiffes Zeitgenössische Grafik des Schiffes

 

 

Ein Artikel zum Schiff aus dem Hamburger Abendblatt - Ausgabe vom 15.05.1965 :

 Hamburg, 15. Mai

 

Heute wird die Hamburger Werft Blohm & Voss AG den Schnellfrachter MS "Hammonia" der Hamburg-Amerika Linie übersehen.

 

Die 10 900 BRT große "Hammonia", ein Schwesterschiff der bereits im Dezember 1964 in Dienst gestellten "Westf alia", zählt mit ihrer' Geschwindigkeit und ihren Einrichtungen zur Spitzenklasse der Linienfrachter.

 

Die Ausrüstung des 164,35 bzw. 152.33 m langen, 22 m breiten Schiffes Ist vielseitig, und die Einrichtungen 6ind für folgende Ladungsarten vorgesehen: Stückgut, Schüttgut, Schwergut und Erze sowie Kühlladung, Öle und flüssige Chemikalien. Das Schiff hat zusätzlich elf Ladeöltanks und vier Ladekühlrgume. Das Ladegesclürr, zu dem ein 80-t-Stülcken-Mast gehört, Ist besonders umfangreich ausgelegt worden. Ein MAN- Dicsel mit einer Leistung von 18 900 PS gibt eine Dienstgeschwindigkeit von 21 Knoten.

 

Single-Schallplatte als Geschenk an Geschäftspartner der HAPAG zur Indienststellung der Hammonia 1965Single-Schallplatte als Geschenk an Geschäftspartner der HAPAG zur Indienststellung der Hammonia 1965

 

 

 

 

 

Galerie Bauserie der "Westfalia-Klasse" und das Reedereimodell "M.S. Hammonia"