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Norddeutsche Reederei H. Schuldt, HamburgNorddeutsche Reederei H. Schuldt, Hamburg

 

 Mehrzweck-Frachtmotorschiff "Euro Sea"

 

 

 

Das Mehrzweckfrachtschiff “M.S. Euro Sea“ wurde in Polen bei der Stocznia Szczecińska 1984 als Neubau Nr. 389 gebaut. Auftraggeber war die ehem. Norddeutsche Reederei H. Schuldt mit Sitz in Hamburg. Die traditionsreiche Reederei gehörte in den 1970er und 1980er Jahren zu den Stammkunden der Werft und hatte in den Jahren 1980 und 1981 bereits drei ähnliche Semicontainer- bzw. Mehrzweckfrachtschiffe in Auftrag gegeben.

 

Es handelte sich um frühe, erste  Einheiten des Serientyps Stocznia Szczecińska B-181.       

Rijeka Express – 1980 (IMO 7826879 / Neubau Nr. 355) - Ausführung ohne Ladegeschirr

Medi Star – 1981 (IMO 7826881 / Neubau Nr. 358) - Ausführung mit Ladegeschirr

Medi Sea – 1981 (IMO 7826893 / Neubau Nr. 361) - Ausführung mit Ladegeschirr

 

Die “M.S. Euro Sea“ hatte ihren Stapellauf am 28.05.1983. Am 26.06.1984 fand die Übergabe des Neubaus statt. Heimathafen des Schiffes war Hamburg. 1985 folgte mit der "M.S. Lamon Bay" (IMO 8119699 / Neubau Nr. 403) noch ein weiterer Neubau des Typs B-181-VII der Werft für die Reederei H. Schuldt. Dieses Semicontainerschiff war im Gegensatz zur "M.S. Euro Sea" jedoch ohne Ladegeschirr konstruiert (siehe Foto). Die "M.S. Euro Sea" verfügte in ihrer Auslegung als Mehrzweckfrachtschiff über sechs Mc Gregor/Hallen Schwingladebäume mit je 36 Tonnen Tragfähigkeit.

 

 

 

M.S. Lamon Bay (gebaut 1985)M.S. Lamon Bay (gebaut 1985)

 

Der Serientyp B-181:

 

Die Werft entwickelte den Schiffstyp Ende der 1970er Jahre. Die Schiffsserie wurde von 1980 bis 1984 in elf Einheiten gebaut. Aufgrund der Weiterentwicklung während der laufenden Serie wird die Baureihe in B181-I (drei Einheiten), B181-II (zwei Einheiten), B181-IV (zwei Einheiten), B181-VI (eine Einheit) und B181-VII (drei Einheiten) unterteilt. Das Bauprogramm dieses Schiffstyps teilte sich auf verschiedene Reedereien auf. Fünf Schiffe wurden von einer Beteiligungsgesellschaft der Hamburger Reederei Harald Schuldt geordert. Erstes Schiff der Serie war die 1980 gebaute Rijeka Express. Jeweils zwei Schiffe wurden an Schiffsfonds in Hamburg, Reedereiegesellschaften in Monrovia und an die britische Palm Line abgeliefert. Letztere setzte ihre Schiffe innerhalb des Westafrikadienstes des UKWAL (UK West Africa Line) Konsortiums ein.

Der Grundtyp B181 ist ein Semicontainerschiff mit achtern angeordneten Aufbauten acherem Maschinenraum und langer Back. Die späteren Varianten wurden als Mehrzweck-Trockenfrachter abgeliefert. Der Schiffsantrieb besteht aus einem in Sulzerlizenz gefertigten Typ 8RND68M Zweitakt-Dieselmotor des Herstellers H. Cegielski aus Poznań. Die Motoren leisten 11.190 kW und wirken direkt auf einen Festpropeller mit einer Drehzahl von bis zu 150 Umdrehungen pro Minute.

Die vier Laderäume verfügen über je ein Zwischendeck und haben zusammen ein Schüttgutvolumen von 28.083 m3 und 25.405 m3 Ballenraum. Die mittig geteilten Lukenöffnungen der Räume 2 bis 4 machen einen zügigen Ladungsumschlag des Schiffstyps auch bei mehrfach aufgeteilten Ladungspartien der einzelnen Lade- und Löschhäfen möglich. Verschlossen werden die Luken durch Stahllukendeckel des Typs McGregor, beziehungsweise Pontonlukendeckel, deren Öffnen und Schließen nur wenige Minuten in Anspruch nimmt. Die Semicontainerschiffe verfügen über kein eigenes Ladegeschirr, das Ladegeschirr der Mehrzweckfrachter bestand aus dagegen sechs Schwingladebäumen des Herstellers McGregor/Hallen mit je 36 Tonnen Kapazität.

(Quelle: Wikipedia)

 

Die "M.S. Euro Sea" hatte ab ihrer Ablieferung

folgenden Lebenslauf:                       Gouache Gemälde des Marinemalers Jochen Sachse - Auftragsarbeit für die Reederei Schuldt (Im Besitz Sammlung Modellreederei)Gouache Gemälde des Marinemalers Jochen Sachse - Auftragsarbeit für die Reederei Schuldt (Im Besitz Sammlung Modellreederei)

1984                    neuer Name "M.S. Manila Bay"

1984 - 1988         als "M.S. Lloyd Sao Paulo" in Fahrt

1988 - 1990         umbenannt in "M.S. Manila Bay"

1990 - 1993         als "M.S. Deppe America" in Fahrt

1993 - 1995         erneut als "M.S. Manila Bay" in Fahrt

1995 -1996          umbenannt in "M.S. St. Blaize"

1996 - 1997         erneut als "M.S. Manila Bay" in Fahrt

1997 - 2001         neuer Name "M.S. Delmas Joinville"

2001 - 2002         erneut als "M.S. Manila Bay" in Fahrt

2002 - 2003         als "M.S. Delmas Marula" in Fahrt

2003 - 2006         erneut als "M.S. Manila Bay" in Fahrt

2006 - 2010         umbenannt in "M.S. Olmeca"

2010 - 2011         letzter Name "M.S. King Favor"

 

Am 23.07.2011 traf das zu diesem Zeitpunkt rund 27 Jahre alte Schiff nach seiner letzten Reise vor den Stränden des indischen Alang ein. Am 31.07.2011 wurde das Schiff bei der Firma Shree Sai Baba Ship Breaking auf den Strand gesetzt und in den folgenden Wochen abgewrackt.

 

 

Technische Daten:

 

IMO Nr.: 8119704 / BRZ 16599 / Länge: 184,35 Meter / Breite: 25,32 Meter / Tiefgang: 10,15 Meter / Besatzung: unbekannt / Antrieb über 1 Dieselmotor "Sulzer/Cegielski" 8 Zylinder (8RND68M) mit 15200 PS, 1 Propeller / Geschwindigkeit 18,3 Knoten / Container-Ladekapazität 1095 TEU

 

Das Modell: gebaut um 1983 von der werfteigenen Modellbauabteilung im Maßstab 1:100

 

 

 

 

 

 

Galerie: "M.S. Euro Sea" und das Reedereimodell